MOGAMBO-GURU-SERIE
Die Steinkunst Zimbabwes hat einen weit zurückliegenden historischen Hintergrund. Die Ursprünge führen auf das 11.-15. Jahrhundert zurück. In "Great Zimbabwe", der bedeutendsten Ruinenstätte südlich der Sahara, wurden die ersten Funde gemacht. Die Steinskulpturen jener Zeit zeigen Formen eines altertümlichen Vogels, dem heutigen nationalen Symbol Zimbabwes.
Skulpturen aus Zimbabwe sind im Museum of Modern Art in New York, im Museé Rodin in Paris, im Völkerkundemuseum in Frankfurt und in anderen bedeutenden Museen der Welt ausgestellt. In Sydney, London, Amsterdam, auf der Bienale in Venedig und der Weltausstellung in Sevilla fanden bejubelte Ausstellungen statt.
Viele Motive stehen in Zusammenhang mit dem traditionellen Gefüge der Gesellschaft. Bevorzugter Stein ist Serpentin. Diese Gesteinsart ist etwa 2,6 Milliarden Jahre alt und wird in großen Vorkommen in ganz Zimbabwe gefunden. Der starke Ausdruck, die minimalistischen Formen, die häufig wiederkehrenden Motive und das uralte Material bilden einen idealen Ausgangspunkt für die Umsetzung ausgewählt schöner Motive in Edelmetall. Im Gegensatz zum Stein bewahren die Edelmetalle diese Formen und Motive wahrscheinlich nur vorübergehend auf. Ähnlich wie der Schmuck in Indien, werden sie später vielleicht in zeitgemäßere Kunstformen, oder in etwas ganz Anderes umgeschmolzen.
Shonamotive aus Silber strahlen einen merkwürdigen eigenen Reiz aus. Sie sind wieder eine ganz andere Welt, als die Figuren aus "ewigem" Stein. Vielleicht ist es gerade diese Mischung aus Ewigkeit, drohender Vergänglichkeit und immer wiederkehrenden Wandel welche die besondere Magie bei den Shonaskulpturen aus Silber erzeugt. Zeit und Ewigkeit — gekettet aneinander in einer vorläufigen Skulptur, oder wie Brecht schon sagte:
"Wir wissen, dass wir nur Vorläufige sind. Nach uns wird kommen — nichts Nennenswertes."